Das Teilvorhaben III wird vom Lehrstuhl für Kriminologie, Strafrecht, Strafprozessrecht und vergleichende Strafrechtswissenschaften an der Universität in Greifswald durchgeführt und nimmt eine qualitative und quantitative Analyse internetbasierter Propaganda vor, bei der die Wechsel- und Rückwirkungen zwischen computervermittelten Kommunikationsprozessen und der sozialen Identität der Kommunizierenden selbst im Mittelpunkt stehen.
Es werden Foren, Chats und Social-Media-Gruppen aus dem Bereich des Rechtsextremismus und des Islamismus untersucht. Das Untersuchungsmaterial reicht dabei von einem Einstiegslevel offener Seiten für Interessierte bis zu geschlossenen Nutzergruppen hochradikalisierter Personen. Die Hauptaufgabe besteht in der medienbezogenen Analyse der Radikalisierungsprozesse, in welcher die Internetpropaganda selbst im Mittelpunkt steht. Typische Verläufe kommunikativer Radikalisierung im Internet sollen durch qualitative und quantitative Inhalts-, Diskurs- und Netzwerkanalysen rekonstruiert und analysiert werden. Schließlich sollen auf der Basis der erlangten Ergebnisse präventive Handlungsansätze erarbeitet werden, welche die herausgearbeiteten Besonderheiten des Mediums für gezielte kommunikative Gegenmaßnahmen direkt auf den betroffenen Webseiten (z.B. im Wege der counterspeech bzw. Gegenrede) nutzbar machen.